Gründungsdeklaration

Deklaration zur Gründung des Afghanistan-Museums in der Schweiz

Auf Anregung und mit Unterstützung afghanischer Persönlichkeiten der verschiedensten politischen Richtungen wurde das Afghanistan-Museum durch die Stiftung BIBLIOTHECA AFGHANICA initiiert.

• Das vorrangige Ziel des Afghanistan-Museum ist es, einen Beitrag zur Bewahrung der reichen afghanischen Kultur zu leisten. Nach zwanzig Jahren Krieg und Bürgerkrieg wurde das Museum in der Schweiz eingerichtet, damit hier - an diesem sicheren Ort - die in Afghanistan durch Zerstörung und Plünderung gefährdeten Objekte, Dokumente, Bild- und Tonmaterialien vorübergehend eingelagert werden können. Sobald es die Sicherheitslage und die technischen Gegebenheiten gestatten, sollen die deponierten Materialien wieder nach Afghanistan zurückgeschafft werden.
  
  
• Der europäischen Öffentlichkeit soll durch die Ausstellung ein Ein-blick in die afghanische Kultur und Geschichte vermittelt werden. Das Museum soll zur Beschäftigung mit Afghanistan anregen und langfristig dafür sorgen, dass Afghanistan nicht vergessen wird.
  
  
• Der im Exil geborenen und aufgewachsenen jungen afghanischen Generation soll das Wissen um die Heimat näher gebracht werden. Ältere Afghanen und Afghaninnen sollen durch das Museum wie-der zu ihrem traditionellen Selbstbewusstsein zurückfinden können. Dadurch soll auch die Bereitschaft zur Rückkehr in die Heimat und zur Mithilfe beim Wiederaufbau des Landes geweckt werden.
  
  
• Bewusst wurde für das Museum kein prächtiger Rahmen gewählt; vielmehr soll hier durch Afghanen und Europäer gemeinsam ein erster Schritt zum Wiederaufbau getan werden.
  
  
• Das Museum steht allen Interessierten offen. Es soll ein neutraler Treffpunkt für Gespräche zur Förderung des nationalen Bewusst-seins werden. Wir hoffen, damit auch einen Schritt zu tun, der uns dem Frieden näherbringt.

Wir danken eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Behörden für ihr grosszügiges Entgegenkommen und ihre Unterstützung. Wir danken privaten und institutionellen Förderern, die mit finanziellen und materiellen Spenden die Realisierung des Projektes möglich machen. Wir danken all jenen, die bereit sind, selbst Hand anzulegen, damit ein weltweit einmaliger Traum Wirklichkeit wird.

Möge uns GOTT der Allmächtige Kraft, Weisheit und Geduld geben, damit das Vorhaben gelingt - möge ALLAH seine Hand über uns halten und uns vor Eifersucht, Missgunst und Begehrlichkeit schützen.


Bubendorf, 1. Mai 1999